Immer wieder ist es schwierig, den Kunden zu vermitteln, wie wichtig eine gute Backup Strategie und ein guter Schutz vor Angriffen aus dem Internet sind. Insbesondere bei kleineren Firmen ist oft kein oder nur ein sehr eingeschränktes Budget für diese Themen vorhanden. Auch fehlt den Verantwortlichen meistens das Wissen für IT Probleme. Das mit der Unwissenheit ist ja keine Problem, wenn man dann seinem Administrator glauben würde. Aber weil dessen Empfehlungen oder Wünsche meist Geld kosten, wird lieber weggehört. (Wie war das mit der Katze und dem Schwanz?)
Wie kann man trotzdem eine einigermaßen vernünftige Strategie entwickeln?
Zuerst die Datensicherung mit möglichst preiswerten oder gar Free-Versions installieren und konfigurieren. Weil ich hier ja von meinen persönlichen Erfahrungen berichte und keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebe, beschreibe ich die Software meines Vertrauens.
Schon als einer von mehreren Admins in einem großen Ingenieurbüro war ich für die Datensicherung zuständig. Dort haben wir verschiedene Lösungen getestet und uns dann für Veeam Backup & Replication entschieden. Das ist natürlich ein kostenpflichtiges Produkt, aber für die zentrale Aministration von vielen echten Servern und noch mehr VMs bestens geeignet. Ist die Firma deutlich kleiner, kann man dort den kostenlosen „Veeam Agent für Windows“ einsetzen. Damit muss jedes zu sichernde Objekt einzeln administriert werden, aber bei 5 -10 Geräten ist das kein allzu großer Aufwand. Zumal man eine Mail bekommen kann, ob die Sicherung erfolgreich oder nicht war.
Nun wird aber auch Hardware benötigt, denn die Datensicherung muss ja irgendwo gespeichert werden. Hier bieten sich NAS-Geräte an. Ich persönlich kenne mich bestens mit Qnap aus und darum bevorzuge ich diese Geräte. Für kleinere Firmen, mit kleinem Etat, reicht schon ein 1-Bay NAS aus. Besser, weil ausfallsicherer, wäre ein 2-Bay NAS. Und außerdem werden noch zwei USB-Platten benötigt, die im Wechsel mit dem NAS verbunden sind.
Diese Anschaffungen kosten leider Geld, aber was für ein Schaden entsteht, wenn alle Daten verloren sind? Oder um eines der häufigsten Problem zu schildern: User A hat eine wichtige Datei überschrieben oder gelöscht. Passiert auch in kleineren Firmen immer wieder. Mit der Restorefunktion kein Problem. Oder der schlimmste Fall Feuer, Wasser, Einbruch, Vandalismus: Gut wenn man dann eine der externen USB-Platten an einem anderen Ort gelagert hat.
Die Hardware ist spätestens nach zwei Tagen wieder aufgebaut. Mit der Sicherung auf der externen Platte kann sehr kurzfristig, sogar auf nicht baugleicher Hardware, das System wieder hergestellt werden.
Und alle Fälle bis auf Feuer, habe ich schon persönlich bei Kunden erlebt.
Und natürlich waren diese betroffenen Kunden dankbar, dass ich so ein Drängler war, die Datensicherung vernünftig zu machen.